Der Verband stellt sich vor

Unser Verband hat ca. 1.500 Mitglieder und feierte 2022 sein 75-jähriges Bestehen. Am 9. Mai 1947 trafen sich im Hotel Marquardt in Stuttgart 30 ehemalige Mitglieder des früheren Landesverbandes württembergischer Kleinbrenner, der im Zuge der Gleichschaltung durch die Machthaber des Dritten Reiches in den 30er Jahren aufgelöst werden musste. In jener ersten Sitzung kam man überein, den ehemaligen Landesverband wieder aufzubauen und ihn entsprechend der damaligen Situation in den Besatzungszonen auf Nord-Württemberg zu beschränken.

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Nach einer intensiven Mitgliederwerbung ging es zunächst darum, durch Kontakte mit Nachbarverbänden bzw. durch den Zusammenschluss zum Bundesverband eine wirkungsvolle Organisation aufzubauen. Dies erwies sich auch als sehr notwendig, denn schon im Ersten Deutschen Bundestag drohte durch eine Novelle des Branntweinmonopolgesetzes das "AUS" für die Kleinbrenner. Diese Gefahr der Auflösung, die auch später immer wieder den Kleinbrennereien drohte, konnte dank intensiver Überzeugungsarbeit bei politischen Instanzen bis 2017 abgewehrt werden. Die Gründung der EG später EU verlagerte diesen Kampf auf größere europäische Ebene. Nach hartnäckigen Verhandlungen und der Novellierung der neuen Brennereiordnung vom 1.7.1997, ließen die Kleinbrenner in Deutschland sowie in der EU weiter bestehen, neben der großen Konkurrenz der Alkoholindustrie. Das endgültige Aus für das Branntweinmonopolgesetz und damit auch das Ende der Abliefermöglichkeit an die Bundesmonopolverwaltung kam dann zum 31.12.2017. Seit dem 01.01.2018 gilt nun das neue Alkoholsteuergesetz.

Der 1. Vorsitzende des Verbandes ist Karl Müller aus dem Kreis Schwäbisch Hall, die Geschäftsstelle in Owen am Fuße der Schwäbischen Alb wird von Brigitte Steinwender und Klaus Fissler betreut. Die Geschäftsstelle ist i.d.R. Montag bis Donnerstag von 09.00 bis 12.00 Uhr besetzt. Vor einem Besuch bitten wir um Terminabsprache.

75 Jahre Kleinbrennerverband Nord-Württemberg

Unser Verband feierte in 2022 sein 75-jähriges Jubiläum mit einer Festveranstaltung am 05.11.2022 in der alten Kelter in Obersulm-Eichelberg. Dabei wurde auch Lea Klatt aus Großbottwar zur neuen Destillatkönigin des Landesverbandes der Klein- und Obstbrenner Nord-Württemberg gewählt.

Bei der Festlichen Jubiläumsveranstaltung mit Brennsaisoneröffnung und Wahl der 8. Destillatkönigin am 5. November 2022 in Obersulm-Eichelberg würdigte Festredner Günter H. Oettinger, der extra aus Hamburg angereist war, die nordwürttembergischen Klein- und Obstbrenner für ihre Verdienste um den Erhalt der Kulturlandschaft und der Brenntradition im Ländle. Anschließend gratulierten Sabine Kurtz, Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg und Werner Albrecht vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit launigen Ansprachen zum 75-jährigen Verbandsjubiläum, unterbrochen von einem köstlichen Festmenü.

Karl Müller, 1. Vorsitzender des Landesverbandes, stellte daraufhin die zum Jubiläum aufgelegte Verbandsbroschüre vor. Diese gibt es interaktiv in der Online-Version auf der Internetseite sowie mit erweiterten Inhalten in Buchform und wird im Dezember zusammen mit dem Jahresrundschreiben an alle Mitglieder versandt.

Es folgte das Grußwort des Bundesvorsitzenden Alois Gerig, der anschließend zusammen mit Staatssekretärin Kurtz offiziell die Brennsaison 2022/23 eröffnete.

Der Höhepunkt des Abends war aber natürlich die Wahl der 8. Destillatkönigin des Landesverbandes. Mit Lea Klatt (25) aus Großbottwar und Larissa Zaiser (19) aus Köngen bewarben sich zwei gleichwertige Kandidatinnen für das Amt und es wurde eine unheimlich knappe Entscheidung. Unter der Wahlleitung von Anna Schleicher, Destillatkönigin 2016-2018, und Ronja Schmidt, Destillatkönigin 2013-2016, absolvierten die beiden Kandidatinnen am Nachmittag zuerst eine schriftliche Prüfung aus Fachfragen und zu aktuellen Themen aus Politik und Wirtschaft. Am Abend hatte es dann eine Jury aus fünf Frauen und fünf Männern aus Politik und Brennereiwesen wahrlich nicht leicht, die jungen Damen auf der Bühne bei der Vorstellung eines selbst gestalteten Destillatetiketts und einer spontanen Ansprache zu einem zugelosten Thema in Auftreten, Schlagfertigkeit, Ausdrucksweise, Kreativität, Begeisterungsfähigkeit und Inhalt der Aussagen zu bewerten. Doch diese absolvierten die Aufgaben vor über 200 Gästen souverän.

Nach dem königlichen Dessert wurde das Wahlergebnis durch Anna Schleicher bekannt gegeben. Mit nur 1,5 Punkten Vorsprung wurde Lea Klatt zur 8. Destillatkönigin gewählt. Von 2022 bis 2024 wird Sie nun die Brennerinnen und Brenner auf Messen, Hoffesten und weiteren Veranstaltungen repräsentieren und dabei ihr wichtigstes Anliegen, den Erhalt der Kulturlandschaft mit ihren einzigartigen Streuobstwiesen und der daraus hervorgehenden großen Vielfalt und Qualität der regionalen Brennereiprodukte, vertreten. Gekrönt wurde Sie von ihrer Vorgängerin, Vera Bullinger und vom 1. Vorsitzenden Karl Müller. Zu den ersten Gratulanten zählten Staatssekretärin Sabine Kurtz und Bundesvorsitzender Alois Gerig.

Die Gäste konnten am "Destillatwagen" dann noch viele verschiedene, bei der Landesprämierung 2021 ausgezeichnete Brände und Liköre verkosten oder sich an der Bar mit einem leckeren Cocktail aus heimischen Destillaten oder auch alkoholfrei verwöhnen lassen. In gemütlicher Runde klang diese einzigartige Jubiläumsveranstaltung aus.


Vera Bullinger, Karl Mülller, Lea Klatt, Staatssekretärin Sabine Kurtz und Alois Gerig (v.l.)